Monatsarchiv: August 2012

NAI – Nachtichten 16.08.2012

Kurznachrichten
+ + + Einem forensischen Bericht zufolge trugen die Angreifer an der Grenze zu Ägypten bei dem Anschlag Militäruniformen, die in Nablus hergestellt wurden. Fünf Terroristen sind bei der Explosion verbrannt, während der sechste durch Schusswunden umkam. Alle Männer waren um die 30 Jahre alt und zeigen deutliche Körpermerkmale, die auf eine arabische Herkunft hinweisen. Ihre DNA wird nun verwendet, um sie mit Daten von Kriminellen, die von der Polizei gesucht werden, zu vergleichen. + + + Fast zwölf Jahre nach dem brutalen Lynchmord an den Reservisten Vadim Norzich und Jossi Avrahami am 12. Oktober 2000 in Ramallah, konnten die israelischen Sicherheitskräfte zwei Palästinenser festnehmen, die bestätigten, an der Tat beteiligt gewesen zu sein.
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Das Wetter
Folgende Höchsttemperaturen werden erwartet: Jerusalem 30 Grad, Tel Aviv 31 Grad, Tiberias 38 Grad, am Toten Meer 40 Grad und in Eilat 40 Grad. Der Wasserspiegel des See Genezareth liegt derzeit bei – 211,92 Meter unter dem Meeresspiegel (Tendenz fallend).
Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern aus Jerusalem, der vom Allmächtigen erwählten Stadt und ewigen Hauptstadt Israels, einen gesegneten Tag.
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Chile lehrt Israel den Umgang mit Erdbeben

Am kommenden Montag wird eine Delegation des interministeriellen Komittees zur Vorbereitung für Erdbeben unter der Leitung des Vorsitzenden Dr. Avi Shapiro nach Chile fliegen. Dort sollen Erfahrungen in der Vorbereitung und den Maßnahmen bei Erdbeben ausgetauscht werden. Diese Kooperation wurde durch die gemeinsamen Bemühungen des Außenministeriums, des Erdbebenkomittees und der Nationalen Notstandsbehörde Chiles möglich.

Die israelische Delegation besteht aus Repräsentanten des Finanz-, Bildungs- und Bauministeriums sowie dem Ministerium für öffentliche Sicherheit und dem Heimatfrontkommando der Armee. Darüber hinaus sind das Büro des Ministerpräsidenten, die Nationale Notstandsbehörde, der Rettungsdienst Magen David Adom, die Feuerwehr und Beamte des Geologischen Institutes an der Kooperation beteiligt. Während des Besuches wird die israelische Delegation mit den chilenischen Amtskollegen sowie mit lokalen Experten für erdbebensicheres Bauen zusammentreffen und die Funktion des chilenischen Frühwarnsystems sowie Verhaltensregeln für die Zivilbevölkerung studieren. Desweiteren sollen die Orte besucht werden, die durch das schwere Erdbeben im Jahr 2010, mit einer Stärke von 8,8 auf der Richter-Skala, beschädigt wurden.

DNA-Analyse: Nordafrikanische Juden stammen aus Eretz Israel

Eine neue Genetik-Studie der Albert Einstein Universität in New York hat belegt, dass nordafrikanische Juden aus dem biblischen Land Israel stammen. Sie zeigt auch, dass diese mehr Verwandtschaft mit anderen Juden der Welt aufzeigen, als mit nichtjüdischen Nordafrikanern.

Die neueste Studie basiert auf einer älteren, die an europäischen und orientalischen Juden durchgeführt wurde. Es hat sich gezeigt, dass Juden aus Marokko und Algerien enger mit europäischen Juden verwandt sind und Juden aus Tunesien und Libyen enger mit denen aus dem Nahen Osten.

Die DNA Tests unterstützen die Theorie, dass der ägyptische König im Jahre 312 vor unserer Zeitrechnung Juden im heutigen Tunesien angesiedelt hat. Weiterhin wird die Überlieferung belegt, dass nach der Zerstörung des Tempels im Jahre 70, 30.000 Juden nach Karthago, was im heutigen Tunesien liegt, verschleppt wurden.

Harry Ostrer von der Albert Einstein Universität sieht in seinen Funden die Ansicht bestätigt, dass es genetische Gemeinsamkeiten im jüdische Erbgut gibt. Dies sei allerdings differenziert zu sehen, denn seine Untersuchung hat auch ergeben, dass die Gene äthiopischer Juden sehr weit von anderen Juden entfernt sind. So ist es wahrscheinlich, dass eine kleine jüdische Kerngruppe ihre Nachbarn zum Judentum konvertiert hat.

Bild: Marrokanische Juden auf der Wallfahrt zum Grab des Heiligen Baba Sali

Israel-Pfad unter den Top 20 Wanderwegen

Das internationale Geographie- und Reisemagazin National Geographic hat den Israel-Pfad unter die besten 20 Wanderwege der Welt gewählt. Besonders hat es den Wählern gefallen, dass der Israel-Pfad verschiedene Vegetationen wie Wüste (Negev), Gebirge (Tabor Berg mit 588 Metern), Strand (bei Netanja) und Wälder (in Galiläa und bei Jerusalem) umfasst und dabei moderne Geschichte mit Antike verbindet. Man sieht also nicht nur wunderschöne Landschaften, sondern lernt dabei auch politische und historische Fakten kennen.

Eine weitere Besonderheit des israelischen Wanderwegs sind die sogenannten Trail Angels („Engel des Weges“). Das sind Israelis, die am Pfad leben und vorrangig ausländischen Wanderern kostenlose Mahlzeiten und Unterkunft anbieten und ihnen nebenbei einen Einblick in das israelische Leben geben. Auch bei Israelis ist der Israel-Pfad sehr beliebt und schon so manche Freundschaften wurden auf den Wanderungen geknüpft. Diese Einzigartigkeit lobte auch National Geographic.

Der Israel-Pfad ist 940 Kilometer lang und verläuft von Nord nach Süd durch das ganze Land. Er hält Abstand von den palästinensischen Gebieten und gilt als relativ sicher. Die Wege sind mit besonderen Markierungen ausgestattet, so dass man sich schwer verlaufen kann und dazu es gibt Landkarten, die den Wanderern bei der Orientierung helfen. In Israel gibt es über 9600 Kilometer Wanderstrecke. Faszinierend, wenn man bedenkt, das das Land allein nur etwa 480 Kilometer breit ist.

Facebook-Seite: Palästina liebt Israel

Facebook-Seite: Palästina liebt Israel

Mit einer iranfreundlichen Bekundung eines Israelis auf einer Facebook-Seite fing alles an: „Israel liebt den Iran“. Diese Idee findet Nachahmer: Eine Deutsch-Palästinenserin stellte nun „Palästina liebt Israel“ ins Netz.

Joujou, wie sich die Deutsch-Palästinenserin im Internet nennt, wurde von „Israel loves Iran“ inspiriert. Die Seite des Tel Aviver Ronny Edry hat mittlerweile fast 70.000 Fans. Dort können sich unter anderen Israelis und Iraner austauschen, diskutieren, Fotos hochladen und ihre gegenseitige Symphatie bekunden. Bei vielen Bildern steht geschrieben: „Iraner, wir werden niemals euer Land bombardieren. Wir lieben euch.“

„Mein Ziel ist eigentlich Kommunikation und miteinander ins Gespräch zu kommen, was eigentlich der Hauptgrund ist, warum dieser Konflikt stagniert“, sagt die 30-jährige, in Deutschland lebende, Joujou in einem Interview mit „Deutschlandradio Kultur“. Ende März gründete sie die Seite: „Ich (…) habe die ersten zwei Wochen gar nichts gepostet, weil ich von meiner eigenen Courage praktisch fast schockiert war, und dann habe ich aber immer mehr Zuspruch bekommen und habe dann angefangen, Messages zu sammeln.“ Sie sei von den vielen positiven Reaktionen überrascht gewesen und bezeichnet die Seite als eine Art „Begegnungsstätte“.

Aggression weicht Entschuldigung

In einer Konversation, die anfangs von „gegenseitiger Aggression“ geprägt gewesen sei, fragte ein Palästinenser einen Israeli: „Warum besetzt ihr unser Land, wenn ihr Frieden wollt?“ Joujou, die ihren wahren Namen nicht nennen möchte, zitiert aus dem Dialog der beiden: „‚Es tut mir leid, dass wir im Krieg miteinander sind und ich möchte eigentlich, dass die Palästinenser wissen, dass die Israelis nichts gegen euch haben‘, das sagte dann der Israeli. Und am Ende war es wirklich so, als wurde von israelischer Seite die Frage gestellt: ‚Vielleicht liegt der Grund für diesen Konflikt darin, dass wir Angst voreinander haben und wir müssen aufhören, voreinander Angst zu haben?‘“

Aus den Gesprächen auf ihrer Seite habe sie auch vieles gelernt, erklärt sie im Interview: „Ein Nichtjude kann es nicht nachvollziehen, wie tief das Trauma des Holocausts bei Juden wirklich sitzt. Das kann man nicht nachvollziehen, wenn man die jüdischen Wurzeln nicht hat. Was noch ein sehr großer Grund für diesen Konflikt ist, ist, dass beide Seiten sich als extreme Opfer fühlen.“ Sie persönlich könne das vor allem von palästinensischer Seite her nachvollziehen, weil sie auch Familienmitglieder in diesem Konflikt verloren habe. Ihre Familie lebe im Libanon. Dieses „als Opfer fühlen“ sei jedoch eine Sackgasse. Die Parteien müssten neue Wege testen. Wie? „Wir sollten wirklich mal aufhören, uns als Opfer zu fühlen.“

Neben den beiden genannten Facebook-Seiten gibt es weitere, wie beispielsweise „Israel Loves Palestine“, also „Israel liebt Palästina“, mit rund 600 Anhängern oder „Israel loves Syria“ („Israel liebt Syrien“) mit aktuell 80 Fans.

Jemen: Schweizer Christin weiter in Hand von Terroristen

Jemen: Schweizer Christin weiter in Hand von Terroristen

Die Schweizer Sprachlehrerin Silvia Eberhardt wird offenbar weiterhin von Kämpfern der Terrororganisation Al-Qaida im Jemen gefangen gehalten. Die Frau war im März entführt worden, bisher sind zwei Videos von ihr aufgetaucht. Am vergangenen Wochenende ist eine geplante Lösegeldübergabe aber in letzter Minute geplatzt.

Jemenitische Behörden hatten mit der Hilfe von örtlichen Stammesführern eine Einigung mit Al-Qaida erzielt. Kurz vor der Übergabe erhöhte die Terrorgruppe ihre Forderung jedoch auf rund 12 Millionen Euro. Das „Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten“ (EDA) äußerte sich dazu nicht, um die Sicherheit der Gefangenen nicht zu gefährden.

In einer zuvor erschienenen Videobotschaft bat Eberhardt den Schweizer Bundesrat um Hilfe für ihre Freilassung. EDA-Sprecher Tilman Renz lies in einer Stellungnahme verlauten, dass der eingerichtete Krisenstab alles Menschmögliche unternehme, „um die sichere Freilassung der Geisel bei guter Gesundheit zu erreichen“.

In einem Youtube-Video vom 1. Mai hatte die Schweizerin bereits um Hilfe gebeten. In der kurzen Videosequenz sagte sie zudem, dass es ihr „mehr oder weniger“ gut gehe.

Seit dem 13. März ist Silvia Eberhardt in den Händen der Terrorgruppe. Die Geiselnehmer hatten sie aus ihrem Wohnhaus in der Küstenstadt Hudaida im Westen Jemens nach Shabwa im Südosten des Landes verschleppt. Die Schweizerin arbeitete für die Sprachschule „International Learning Center (ILC)“ in Hudaida als Englischlehrerin.

Bevor Eberhardt in den Jemen ging, war sie Mitglied einer Baptistengemeinde im Kanton Zürich. Allerdings ist die Frau laut Aussage verschiedener Quellen auf Eigeninitiative im Jemen. Christliche Missionsgesellschaften betonten, dass sie aufgrund der dortigen gefährlichen Situation für Christen keine Missionare mehr in den Jemen senden würden. Zudem ist auch die Sprachschule nicht als christliche Institution bekannt. Die Schweizerin habe aber schon lange eine große Leidenschaft für den Nahen Osten gehegt, erklärte ihr ehemaliger Pastor, Willyams Fischer, der sich einige Wochen nach der Entführung zu Wort gemeldet hatte.

Mittwoch, 15. August 2012

EU: „Modi‘in ist nicht Teil Israels“

Mittwoch, 15. August 2012 | Michael Schneider

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EU: „Modi‘in ist nicht Teil Israels“
Relevant

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Am Dienstag erklärte die EU, dass die israelische Stadt Modi‘in, inklusive den anliegenden Ortschaften Maccabim und Re’ut, nicht als offizieller Teil Israels gelten. Der EU zufolge wurden sie in einer Art Niemandsland zwischen dem umstrittenen Westjordanland und Israel gegründet.

Das bedeutet, dass von nun an auch Produkte aus Modi‘in wie aus den restlichen Siedlerorten in Judäa und Samaria, die in EU-Länder exportiert werden, nicht zollfrei sind. Laut einem Vertrag zwischen Israel und der EU sind alle Produkte die innerhalb der grünen 67er Grenze hergestellt werden, in Europa zollfrei. Seit 2005 existieren genaue Listen, die bestimmen, dass israelische Waren aus den Golanhöhen, Judäa und Samaria und Ostjerusalem stammen, als Produkte aus einem „Land unter israelischer Besatzung“ eingestuft sind.

Modi’ins Bürgermeister Chaim Bibas will die EU über den Fehler informieren. Dafür hat er EU-Repräsentanten nach Modiin eingeladen. „Gerade aktuell, wo wichtigere Themen auf dem Tisch der EU liegen, wird solchen überflüssigen Dingen die meiste Aufmerksamkeit geschenkt. Modiin befindet sich im Herzen Israels. Dieser EU-Beschluss wird zahlreichen dort ansässigen Firmen, die ihre Waren nach Europa exportieren, schaden“, so Bibas.

Der israelische EU-Botschafter in Brüssel kritisierte die einseitige Bekanntgabe der EU im Internet scharf. Israels PR- und Diaspora Minister, Juli Edelstein, sagte empört: „Wenn Modi‘in nicht ein Teil von Israel ist – dann ist die EU kein Teil der Realiät! In den Augen der EU befinden sich Tel Aviv, Itamar, Modi‘in und Beth-El alle auf illegitimem Land. Wer andere boykottiert, wird am Ende selbst boykottiert werden. Ich rate der EU aufzuhören, die Souveränität Israels zu negieren.“

Modi‘in wurde 2003 als Stadt im Zentrum des Landes, etwa 25 Autominuten von Tel Aviv und Jerusalem entfernt, gegründet und beheimatet heute 80.000 Menschen. Der Name führt auf das biblische Mode’in zurück, die Heimat der Makkabäer, die Vorfahren der hasmonäischen Könige von Juda (1. Makkabäer 2,15). Außerdem unterhält Modi‘in eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Hagen in Westfalen und pflegt einen Jugendaustausch mit der Gemeinde Ammerthal in der bayerischen Oberpfalz.

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Israels Olympia Fazit

„Es ist enttäuschend, aber es gibt auch Trost,“ so fasste Gili Lustig, der Leiter des israelischen Olympischen Teams, die Leistung seiner Schützlinge zusammen. „Wir haben zwar keine Medaille gewonnen, aber dafür sind wir meist bis ins Finale gekommen, diesmal sogar mehr als in Peking,“ fuhr Lustig fort. Die israelischen Sportler haben an acht Finalen teilgenommen, darunter die Endrunde im Schwimmen und in Gymnastik, wo die Konkurrenz sehr stark war. Darüber hinaus haben einige der israelischen Sportler ihre bisherigen individuellen Leistungen verbessern können.

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Kurznachrichten
+ + + Avi Dichter, ein namhafter Politiker, verließ die Oppositionspartei Kadima und wechselte zu Netanjahus Likud-Partei, in dessen Regierung er wegen seiner Erfahrung in Sicherheitsfragen ins Innere Sicherheitskabinett aufgenommen wurde. + + + Der Bürgermeister des arabischen Ortes Deir-es-Assad, Ahmed Dabah, übernahm in der Kadima Partei den Platz des ausgeschiedenen Avi Dichter und wurde damit ein Knessetabgeordneter. Damit sind von den 120 Abgeordneten 17 Nichtjuden.
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Das Wetter
Gemäßigte Temperaturen im Zentrum. Folgende Höchsttemperaturen werden erwartet: Jerusalem 29 Grad, Tel Aviv 31 Grad, Tiberias 38 Grad, am Toten Meer 41 Grad und in Eilat 41 Grad. Der Wasserspiegel des See Genezareth liegt derzeit bei – 211,915 Meter unter dem Meeresspiegel (Tendenz fallend).
Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern aus Jerusalem, der vom Allmächtigen erwählten Stadt und ewigen Hauptstadt Israels einen gesegneten Tag.
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Schweizer Christin weiter in der Hand von Terroristen

Die im Jemen entführte Schweizer Christin Silvia Eberhardt (Foto) befindet sich weiter in der Hand der Terrororganisation Al-Qaida. Am Wochenende soll eine geplante Freilassung in letzter Minute gescheitert sein.

Hudaida/Bern (idea) – Die im Jemen entführte Schweizer Christin Silvia Eberhardt (Bülach/Kanton Zürich) befindet sich weiter in der Hand der Terrororganisation Al-Qaida. Eine Freilassung der Geisel am Wochenende war in letzter Minute gescheitert. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldete, hatten sich die jemenitischen Behörden unter Vermittlung lokaler Stammesführer mit Al-Qaida auf die Freilassung geeinigt. Doch plötzlich hätten die Entführer ihre Forderung noch einmal erhöht. Sie sollen für die 34-Jährige umgerechnet zwölf Millionen Euro Lösegeld gefordert haben. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in Bern wollte die Meldung „im Interesse der Sicherheit der Geisel“ nicht kommentieren.

Zweite Video-Botschaft aufgetaucht

Kurz zuvor war eine Video-Botschaft der Geisel aufgetaucht. Das EDA bestätigte deren Existenz. „Das EDA hat Kenntnis von einem solchen Video“, schrieb EDA-Sprecher Tilman Renz in einer Stellungnahme. Weitere Angaben – auch zum Inhalt der Botschaft – könnten nicht gemacht werden. Laut Renz unternimmt der unter der Leitung des EDA stehende Krisenstab alles in seiner Macht Stehende, „um die sichere Freilassung der Geisel bei guter Gesundheit zu erreichen“.

Seit März in der Hand der Entführer

Es war das zweite Lebenszeichen per Video der am 13. März verschleppten Sprachlehrerin. Bereits im Mai war ein Video der Frau mit einem Hilferuf an die Schweizer Regierung aufgetaucht. Eberhardt arbeitete als Englischlehrerin in der Küstenstadt Hudaida und wurde in die Provinz Schabwa im Südosten des Landes entführt. Bis vor vier Jahren besuchte sie eine Baptistengemeinde in Bülach (Kanton Zürich). Offenbar ging sie auf eigene Initiative in den Jemen.

Neue Masche um Stimmen zu fangen – Bald evangelisch-islamischer Religionsunterricht?

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz. Foto: PR


Als erstes Bundesland plant Hamburg einen Staatsvertrag mit islamischen Gemeinden. Sie sollen den 130.000 in Hamburg lebenden Muslimen und Aleviten ihre Rechte und Pflichten bestätigen und ihnen den „Platz in der Mitte der Gesellschaft einräumen“, sagte Bürgermeister Olaf Scholz (Foto).

Hamburg (idea) – Als erstes Bundesland möchte Hamburg eine Art Staatsvertrag mit drei muslimischen Verbänden sowie der alevitischen Gemeinde schließen. Sie sollen den 130.000 in Hamburg lebenden Muslimen und Aleviten ihre Rechte und Pflichten bestätigen und ihnen den „Platz in der Mitte der Gesellschaft einräumen“, sagte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) bei der Vorstellung des Vertragswerkes am 14. August in der Freien und Hansestadt. Der erfolgreiche Abschluss der Verhandlungen sei „ein Signal der Bereitschaft zu einem kooperativen Miteinander“. Der Vertrag regelt unter anderem den Religionsunterricht. So ist ein gemeinsamer Religionsunterricht für evangelische und muslimische Kinder vorgesehen. Neu wäre, dass dabei auch muslimische und alevitische Lehrer eingesetzt werden können. Bisher wird der „Religionsunterricht für alle in evangelischer Verantwortung“ – wie das Hamburger Modell offiziell heißt – ausschließlich von evangelischen Lehrkräften erteilt; die katholische Kirche beteiligt sich nicht daran. Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg) erklärte dazu: „Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland hat sich bereit erklärt, gemeinsam mit den Muslimen und Aleviten das Hamburger Modell des ‚Religionsunterrichts für alle in evangelischer Verantwortung’ weiter zu entwickeln und nach Formen gleichberechtigter Verantwortung zu suchen.“

Vertrag soll im Herbst beschlossen werden

Desweiteren regelt das Vertragswerk die Anerkennung von drei islamischen Feiertagen, den Bau von Moscheen und die Trägerschaft von Kindertagesstätten. Verhandlungspartner des Senats waren die drei größten muslimischen Vereine: Schura (Rat der islamischen Gemeinschaften), die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) und der Verband der Islamischen Kulturzentren. Vierter Partner ist die alevitische Gemeinschaft mit rund 30.000 Mitgliedern. Noch in diesem Herbst soll der Vertrag in der Bürgerschaft beraten und beschlossen werden.

Kirchen begrüßen Regelungen

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland und das Erzbistum Hamburg begrüßten das Vorhaben. Bischöfin Fehrs und Weihbischof Hans-Jochen Jaschke sehen in ihm eine Fortführung der langjährigen guten Beziehungen der Stadt zu ihren muslimischen und alevitischen Bürgern. „Die Verträge schaffen Sicherheit und Verlässlichkeit für beide Seiten. Muslime und Aleviten sind mit ihren Rechten und Pflichten in Hamburg zu Hause. Sie tragen zur Gestaltung des Lebens in unserer Stadt bei und erfahren öffentliche Anerkennung“, erklärten sie. Hamburg sei geprägt durch seine christliche Tradition und Kultur und habe gerade deshalb gelernt, eine weltoffene und tolerante Stadt zu sein, die den Religionen Raum gibt. Die guten Erfahrungen des langjährigen interreligiösen Dialoges in Hamburg machten zudem zuversichtlich, dass die Vereinbarungen der Verträge zukünftig mit Leben gefüllt werden. Darüber hinaus würden sie einen Beitrag dazu leisten, das interreligiöse Miteinander in Hamburg zu fördern.

US-Umfrage: Mehrheit der Christen gibt ihren Glauben nicht weiter

US-Umfrage: Mehrheit der Christen gibt ihren Glauben nicht weiter

Die große Mehrheit der Christen in den USA betrachtet es als ihre „Pflicht“, mit Nichtchristen über den Glauben zu sprechen. Eine aktuelle Umfrage zeigt jedoch: die meisten tun es nicht.

D
ies ist das Ergebnis einer groß angelegten „Jüngerschaftsstudie“ von „LifeWay Christian Resources“, einer Organisation der Südlichen Baptisten („Southern Baptist Convention“) in den Vereinigten Staaten.

Demnach glauben 80 Prozent der regelmäßigen protestantischen Kirchgänger, dass sie eine persönliche Verantwortung dafür tragen, ihren Glauben an Nichtchristen weiterzugeben. 61 Prozent haben es jedoch nach eigenen Angaben innerhalb der vergangenen sechs Monate nicht getan. Dies steht im Gegensatz zu dem Ergebnis, dass nur zwölf Prozent der Befragten angaben, sich beim Weitergeben der Guten Nachricht unwohl zu fühlen.

Ebenfalls abgefragt wurde, wie häufig Christen Menschen ohne persönlichen kirchlichen Hintergrund zum Gottesdienst einladen. Fast die Hälfte aller Befragten (48 Prozent) gab an, dies in den vergangenen sechs Monaten kein einziges Mal getan zu haben.